Donnerstag, 30. September 2010

Mal Englisch, aber jetzt auf Deutsch

Nina bat mir eine gute Chance, Tandemkurz sowohl dienstlich auch privat zu machen. Eherlich gesagt, ich habe nichts für das erste Treffen vorbereitet. Gespannt schon, aber wenn es um Vorbereitung, Planung etc. geht, verdirbt gleich die Leidenschaft.

Das erste Treffen hat etwa 2 Stunden gedauert, viel länger als was ich schätzte. Es wurde, leider, fast von mir einseitig geführt. Wir haben alle Höflichkeit, Lernprogramm, Einführung und so weiter erspart, und waren direkt ins Thema Chinesischer Ton gegangen. Die Raschheit ging mir ein paar Sekunden nicht gut, aber im Rückblink fand ich es auch gar nicht so schlecht.

Nina hat das Gefühl der chinesischen Töne ein wenig abgewöhnt. Ich glaubte, es würde wenige Fortschritte geben, hätte sie das Gefühl nicht zurückgewinnen wollen. Es fiel mir ein, wie es bei mir genauso war, als ich ein Jahr lang wieder fast nur Chinesisch gesprochen habe. Meines Erachtens hat der intensive Kontakt mit Herrn Reinfurt in März, als er uns in China besuchte, dazu meist beigetragen, das Gefühl der deutschen Sprache wiederherzustellen.

Von mir war es auch ein Fehler gewesen, den Kurs auf Chinesisch vorgetragen zu haben. Eine Sprache wird mit Hilfe von anderer Sprache nicht gemeistert werden. Wenn Nina Verständnissproblem hätte, sollte ich es ihr mit allen Mitteln außer Deutsch klarmachen. Ansonsten würde sie sehr wahrscheinlich von Sprachhilfe dieser Art süchtig werden. Und dies macht ihren Weg zum Erfolg mit der Zeit unheimlich schwer.

Um auf die obigen Umstände zu verzichten, habe ich die Methode (Freisprechen ohne Textbuch) aufgegeben. Stattdessen sind jetzt zwölf Bücher mit Hausaufgaben in meinem Rechner. Eine maßgeschneiderte Anpassung sollte auf keinen Fall fehlen. Die einzige Frage, die mir bleibt, ist, ob ich dafür Zeit finde ...

Stolz bin ich auf meine Muttersprache.  Für so einen Aufsatz bräuchte ich vielleicht nur 15 Minuten auf Chinesisch zu schreiben, anstatt gut anderthalb Stunden ...